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Geschichte des Stadtarchivs
Das Archiv in der alten Fronfeste
Das Archiv befindet sich im ehemaligen Laufener Gefängnis, einem Gebäudeensemble aus mittelalterlichem Wehrturm und 1892 neu errichteten Zellengebäude.
Der Wehrturm gehört mit zu den ältesten Gebäuden der Stadt. Die unteren Geschosse dürften bereits im frühen 13. Jahrhundert entstanden sein und waren Teil der Stadtbefestigung. Ab 1530 ist die Bezeichnung „Amtshaus“ belegt, der Turm diente als Gefängnis und ein Anbau, der Zeitpunkt der Erbauung ist nicht gesichert, enthielt im Erdgeschoss weitere Zellen und in den oberen Stockwerken die Wohnung und Amtsräume des Amtsmanns und seines Knechts. Berichte aus dem 19. Jahrhundert zeugen vom schlechten Zustand des Gebäudes, so waren manche Zellen aufgrund von Feuchtigkeit nicht zu nutzen. Der Oberstaatsanwalt am Oberlandesgericht München bezeichnete das Laufener Gefängnis als das schlechteste in ganz Oberbayern. So erfolgte 1891/92 der Neubau in heutiger Form, der bis in die 1950er Jahre als Gefängnis, zuletzt für Frauen, genutzt wurde.
Nach längerem Leerstand und Querelen zwischen dem Staat als Eigentümer und der Stadt als möglichen Käufer erwarb die Stadt 1976 das Gebäude und plante zunächst einen Abriss des Zellentraktes. Schließlich entschied man sich zu einer Entkernung des gesamten Komplexes, so dass nur die Fassade noch an die Zeiten als Gefängnis erinnert.
In den oberen Stockwerken befinden sich seit dem Umbau Wohnungen, das Erdgeschoss diente zeitweise als Räumlichkeit für die Volkshochschule und später als städtische Kinderkrippe. Nach einer umfassenden Sanierung stehen dem Stadtarchiv nun vier Räume zur Verfügung.
Dass aus der ungeordneten Ablage von Archivalien mehrerer Jahrhunderte ein geordnetes Archiv wurde, ist in erster Linie der unermüdlichen Arbeit der ehemaligen Archivare Hans Roth, Josef Balzar, Heinz Schmidbauer und Sieghart Schwedler zu verdanken. Alle vier haben sich über Jahre hinweg für die Erforschung der Geschichte Laufens und für das Stadtarchiv eingesetzt. Noch immer findet man bei Recherchen Notizzettel mit deren charakteristischen Handschriften, kann auf hunderte Karteikarten zurückgreifen und muss viele Archivalien nicht erst mühsam entziffern, weil Transkriptionen beiliegen.