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Waging pflanzt Zukunft
„Waging pflanzt Zukunft!“
„Klimahelden“ Mehlbeere, Linde und Weißdorn – Großzügige Baumspende von Marion Liertz
Artikel von Anneliese Caruso aus der Südostbayerischen Rundschau vom 22.11.2024
Waging am See. Es ist ein Brauch, der tief in der Tradition verwurzelt ist: Zu besonderen Anlässen einen Baum zu pflanzen – sei es zur Geburt eines Kindes, zur Hochzeit, bei Jubiläen oder als Zeichen des Gedenkens an einen geliebten Menschen. Doch auch heute noch finden solche symbolischen Handlungen ihren Platz in unserer Gesellschaft. Kürzlich wandte sich eine engagierte Bürgerin der Marktgemeinde mit einem ganz besonderen Anliegen an die Verwaltung: Sie wollte eine Baumspende leisten, finanziert durch eine Zuwendung, die sie zu ihrem Betriebsjubiläum als Anerkennung für ihre langjährige Zugehörigkeit zur Caritas Bayern erhalten hatte. Ihre Arbeitgeberin hatte damit ihre Treue und ihren unermüdlichen Einsatz in den vergangenen 40 Jahren gewürdigt.
Die Spenderin, Marion Liertz, versteht die Baumspende jedoch nicht nur als persönliche Geste, sondern auch als Möglichkeit, die wertvolle Arbeit der Marktgemeinde und im Besonderen der Ökomodellregion Waginger See-Rupertiwinkel zu unterstützen. „Ich bin wirklich begeistert von dem Zusammenhalt und von den konkreten Maßnahmen, die hier ergriffen werden, damit der Ort eine nachhaltige Zukunft hat“, sagte sie beim Pflanzen ihrer Bäume.
Die Baumspende fand im Beisein der beiden Vorstandssprecher, von Bürgermeister Matthias Baderhuber und der Bürgermeisterin der Nachbargemeinde Taching am See, Stefanie Lang, sowie der Projektmanagerin der Ökomodellregion, Marlene Berger-Stöckl, statt. Der erste Baum wurde im Garten der Tourist-Info gepflanzt, wo auch die Gäste der Aktion zusammenkamen. Die beiden weiteren Bäume fanden ihren Platz auf der kleinen Wiese des sogenannten Bahnhofsdreiecks, wo sie die ehemals dort stehende große Kastanie ersetzen sollen.
Waging ist als Mitgliedsgemeinde der Ökomodellregion ein aktiver Akteur im Bereich des Klimaschutzes. Unter anderem soll die Pflege der gemeindlichen Flächen Schritt für Schritt ökologischer erfolgen. Mit verschiedenen Initiativen fördert die Gemeinde nicht nur die Natur, sondern stärkt auch die regionalen Betriebe nachhaltig.
Ein Beispiel dafür ist die Förderung des Ökolandbaus, bei dem lokale Betriebe ermutigt werden, auf ökologische Anbaumethoden umzustellen. Darüber hinaus wird durch den Ausbau eines Logistiknetzwerks angestrebt, die Transportwege zu verkürzen und so den CO2-Ausstoß zu verringern. „Die Bürgerinnen und Bürger werden aktiv in den Dialog über nachhaltige Landwirtschaft einbezogen, damit sie die regionalen Betriebe schätzen und ein Bewusstsein für die Vorteile ökologischer Landwirtschaft entwickeln“, erklärte Berger-Stöckl. Sie freute sich gemeinsam mit den beiden Vorstandssprechern der Ökomodellregion, Matthias Baderhuber und Stefanie Lang, über die großzügige Baumspende und dankte Marion Liertz für ihre Unterstützung. „Der Baum an der Tourist-Info, dem Gebäude, in dem auch ich mein Büro habe, wird in den heißen Sommertagen etwas wohltuenden Schatten spenden“, sagte sie.
Der frisch gepflanzte Baum an der Tourist-Info ist eine heimische Mehlbeere, die zum Baum des Jahres 2024 gekürt wurde. Obwohl sie in Bayern noch eine Seltenheit ist, hat die Mehlbeere aufgrund ihrer geringen Konkurrenzkraft das Potenzial, auf schwierigen Standorten oder schadstoffbelasteten Flächen besonders gut zu gedeihen. Sie trotzt Trockenheit und intensiver Strahlung und bietet gleichzeitig einen wichtigen Lebensraum für Vögel, die die rötlichen Beeren fressen. „Außerdem ist die Mehlbeere für ihre wunderschöne Blüte bekannt“, so Berger-Stöckl.
Nach einem herzlichen Dankeschön an die Spenderin sowie an Konrad Posch, den Leiter des örtlichen Bauhofs, und seine Mitarbeiter Sebastian Geier und Simon Wegscheider, die die Pflanzaktion umgesetzt haben, wurde die Aktion an der Tourist-Info abgeschlossen.
Im Anschluss begleitete Marlene Berger-Stöckl Marion Liertz zu den beiden frisch gepflanzten Bäumen am Bahnhofsdreieck, direkt an der Ottinger Straße. Dort begutachteten sie die junge Linde und den jungen Weißdorn und hofften, dass auch diese Bäume gut anwachsen und zur Erhaltung heimischer Arten beitragen werden. „Die Schönheit der Bäume geht weit über ihr äußeres Erscheinungsbild hinaus. Sie sind wahre Klimahelden, die aktiv zum Schutz unserer Umwelt beitragen“, erklärte Berger-Stöckl. „Durch ihre Fähigkeit, CO2 zu absorbieren und Sauerstoff zu produzieren, spielen sie eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel. Doch ihre Wirkung beschränkt sich nicht nur auf die Atmosphäre. Bäume haben auch eine positive Auswirkung auf den Wasserhaushalt und den Bodenschutz. Sie dienen als natürliche Wasserspeicher und verhindern Erosion. Gleichzeitig verbessern sie die Luftfeuchtigkeit und schaffen ein angenehmes Mikroklima.“