Kluge Ideen für eine moderne Landwirtschaft

Ökomodellregion stellt geförderte Kleinprojekte aus der Region vor – Geld kommt vom Landwirtschaftsministerium

Artikel von Dr. Monika Konnert, Südostbayerische Rundschau vom 04.12.2025

 

Saaldorf-Surheim. Um die regionale Bio-Land- und Ernährungswirtschaft zu stärken und die regionale Versorgung mit Bio-Lebensmitteln zu verbessern, fördert das Bayerische Landwirtschaftsministerium jährlich aus dem „Verfügungsrahmen Ökoprojekte“ Kleinprojekte, die der Umsetzung des Konzepts der Öko-Modellregionen dienen. Jede bayerische Ökomodellregion wird mit maximal 50.000 Euro bezuschusst. Die Förderung je Projekt beträgt bis zu fünfzig Prozent.  In der Ökomodellregion Waginger See-Rupertiwinkel wurden in diesem Jahr elf Kleinprojekte gefördert.

 

Projekte machen Region nachhaltiger und lebendiger

Bei der Abschlussveranstaltung in Gausburg, Saaldorf-Surheim, bei Familie Heinz auf dem Paulbauernhof, wurden die umgesetzten Projekte von den Projektnehmern kurz vorgestellt. Die Projektmanagerin der Ökomodellregion Waginger See-Rupertiwinkel, Marlene Berger-Stöckl, hatte dazu eine Präsentation vorbereitet, die bildlich zeigte, was mit den erhaltenen Fördergeldern realisiert wurde. Anwesend waren die Vorstandsprecher der Ökomodellregion (ÖMR) Matthias Baderhuber, 1. Bürgermeister von Waging, und Stefanie Lang, 1. Bürgermeisterin von Taching, die Bürgermeister von Saaldorf-Surheim, Andreas Buchwinkler und Tittmoning, Andreas Bratzdrum und die 2. Bürgermeisterin von Laufen, Brigitte Rudholzer.

Bürgermeister Buchwinkler nannte in der Begrüßung die geförderten Kleinprojekte ein „kleines, aber wichtiges Instrument“, von dem Erzeuger und Verbraucher profitieren. Er fuhr fort: „Die Projekte machen unsere Region nachhaltiger, lebendiger und damit zukunftsfähiger“. Durch die Veranstaltung führte Vorstandsprecherin Stefanie Lang. Nach der Vorstellung hat Vorstandsprecher Matthias Baderhuber die Förderschilder an die Betriebsleiter übergeben. Sie sollen sie sichtbar an den geförderten Geräten oder Einrichtungen anbringen, um die Unterstützung der Staatsregierung sichtbar zu machen.

Die Bandbreite an Ideen, die in diesem Jahr von den 50.000 Euro Fördermittel in der Ökomodellregion Waginger See-Rupertiwinkel unterstützt wurde, ist beachtenswert. Die Projekte konnten vier Themenbereichen zugeordnet werden. Diese waren „Biokartoffel und Biogemüse“, „Biogetreide“, „Biomilch, Biokäse, Grünland und Streuobst“ sowie „Stärkung der Biovermarktung und Bewusstseinsbildung“.

Bernhard und Christine Rehrl aus Saaldorf-Surheim haben mit der Förderung einen Zinkenstriegel zur einfacheren Beikrautregulierung beim Anbau von Bio-Feldgemüse und Damm-Anbau von Kartoffeln angeschafft. Da die Hofnachfolgerin die Ausweitung des Bio-Feldgemüsebaus plant, ist dies auch eine Zukunftsinvestition. Benedikt Weiß aus Tittmoning hat sich für seinen Bio-Ackerbaubetrieb für einen Präzisionshackstriegel mit hoher Schlagkraft und Flächenleistung entschieden. Kristine Rühl, Solidarische Landwirtschaft in Waging-Otting, freut sich über neue professionelle Mähtechnik (Aufsitzmäher, 3Rad-Mäher) für begrünte Wege und Biodiversitätsflächen zwischen den Gemüsebeeten, und kann so den Arbeitsaufwand bei der Pflege reduzieren. Michi Steinmaßl, Bio-Gemüsebaubetrieb in Kirchanschöring, hat die Förderung zur Anschaffung einer Bürstenwaschmaschine zur Reinigung und Aufbereitung von Wurzelgemüse für die Direktvermarktung sowie für die Belieferung von Kantinen und Gastro verwendet. Um die Bodenbedingungen auf Weideflächen zu verbessern setzt Michael Gröbner aus Teisendorf auf einen Grasnarbenlüfter. Gröbner hat einen Bio-Vollmilchbetrieb mit Vollweide und einen Zerlegerraum für bio und konventionell. Für Carina und Johannes Hoiß aus Teisendorf war der als Kleinprojekt errichtete Kühlraum zur verbesserten Lagerung der hofeigenen Produkte ein Meilenstein. Familie Hoiß betreibt im Vollerwerb einen Bio-Milchviehbetrieb mit kleiner Hofkäserei und einem SB-Hofladen.

Die Gastgeber, Hans Heinz und Christina Frangen aus Gausburg, haben unterstützt durch die Kleinprojektförderung einen Käse-Reifeschrank für Weißschimmelkäse aus Ziegenmilch angeschafft. Auf ihrem Bio-Milchviehbetrieb im Vollerwerb mit Heumilchtrocknung haben sie auch Mastschweine, Milchziegen, Hofkäserei und Hofladen. Thomas Netter hat in Laufen-Leobendorf ein Bio-Ladl mit regionalen Produkten zur Selbstbedienung eingerichtet. Er hat das Förderprogramm genutzt, um einen Pasteurisator zur Herstellung von Bio-Joghurt, Milchkannen, einen Warmhalteschrank und eine Saftpresse zur Herstellung von Biosaft aus Biostreuobst anzuschaffen.

Markus Kroiß aus Laufen hat nach der Errichtung eines Hofladens mit einem Lagerraum Möglichkeiten für die hygienische Lagerung von Lebensmitteln und Verpackungsmaterialien geschaffen und dafür die Förderung genutzt. Sabine und Hans Mayer aus Taching, Besitzer eines Biomilchviehbetriebs mit Weidehaltung haben als Förderprojekt die Errichtung einer Kühlzelle für die Lagerung kühlpflichtiger Waren wie Biokäse aus eigener Produktion oder Biofleisch von den eigenen Rindern umgesetzt.

Zum Abschluss stellte Stefanie Lang in ihrer Funktion als Bürgermeisterin von Taching das Projekt „Bildungswoche Biolandwirtschaft“ vor. An dem einwöchigen, ganztägigen Bildungsprogramm haben im August vierzig Grundschüler teilgenommen. Durchgeführt wurde es auf dem Bio-Gemüsebetrieb von Kristine Rühl. In Zusammenarbeit mit der Naturschutzakademie Laufen wurde ein kindgerechtes interaktives Bildungsprogramm erarbeitet, das bei den Eltern auf positive Resonanz gestoßen ist und auch bei dem ab 2026 gesetzlich vorgeschriebenen Ganztagesangebot für Grundschulkinder als Vorbild dienen kann.

 

Projektanträge können bis Januar eingereicht werden

Für das kommende Jahr ist von der ÖMR Waginger See-Rupertiwinkel bereits ein neuer Aufruf zur Einreichung von Kleinprojekten im Rahmen des „Verfügungsrahmens Ökoprojekte“ ergangen. Projektanträge können bis zum 15. Januar 2026 bei der ÖMR eingereicht werden. Gefördert werden, wie bisher auch, nur Kleinprojekte, die den Aufbau regionaler Bio-Wertschöpfungsketten voranbringen und das Bewusstsein für regionale Bio-Lebensmittel stärken. Die förderfähigen Gesamtausgaben eines Kleinprojektes dürfen 20.000 Euro netto nicht übersteigen. Die Projekte werden mit maximal fünfzig Prozent der Nettoausgaben bezuschusst. Bei Einreichung des Förderantrags darf die Maßnahme noch nicht begonnen sein. Der Durchführungsnachweis für das Kleinprojekt muss bis spätestens 01. Oktober vorgelegt werden. Bei weiteren Fragen gibt die Projektmanagerin der Ökomodellregion Waginger See-Rupertiwinkel, Marlene Berger-Stöckl unter Tel. 08681/400537 gern Auskunft.

 

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