Gestaltungsleitfaden, Auenpark, interkultureller Garten

Förderprogramm zur Verbesserung des Erscheinungsbildes der Altstadt von Laufen wurde begrüßt

Die Altstadtsanierung ist seit 1973 Aufgabe der Städtebauförderung in Laufen.
Die Altstadtsanierung ist seit 1973 Aufgabe der Städtebauförderung in Laufen. Mit einem „kleinen“ kommunalen Zuschussprogramm will der Stadtrat nun die Umsetzung des neuen Gestaltungsleitfadens für die Altstadt fördern. Foto von Dirk Reichenau

In der letzten Sitzung der Agenda 21 im Rahmen der Bürgerbeteiligung war die Zukunft der Altstadt von Laufen das zentrale Thema. Dabei ging es um das im Stadtrat am 01.12.2015 beschlossene Kommunale Zuschussprogramm zur gestalterischen Verbesserung von Privatanwesen in der Altstadt von Laufen, die Fortschritte bei der Gestaltung des sog. „Auenparks“ als Biosphärenprojekt, die Ausgestaltung des „Interkulturellen Gartens“ am Spielplatz Klostermauerweg und die geplanten Veranstaltungen der Agenda-21-Aktiven für das Jahr 2016.

Der Stadtrat hatte im Dezember 2015 im Rahmen der Bedarfsmeldung  zur Städtebauförderung im Sanierungsgebiet Altstadt für 2016 unter anderem für ein kommunales Förderprogramm zur gestalterischen Verbesserung von Privatanwesen bei der Regierung von Oberbayern insgesamt 240.000,- € angemeldet, wobei hier 60.000,- € auf das Jahr 2016 entfallen. Dirk Reichenau stellte dieses nun in der Sitzung vor. So soll der Erhalt von Dächern, Fassaden, Fenstern, Türen, Toren, Erkern und Beleuchtungsmaßnahmen ebenso gefördert werden wie Verbesserungen an Einfriedungen, Hof- und Parkflächen, Fassadenbegrünungen, Bäumen sowie Maßnahmen zur Außenmöblierung. Eine weitere Verbesserung des Erscheinungsbildes sind dabei die Sanierung oder Wiederherstellung beispielsweise von  Wandschildern, Vorschussmauern, Zunftzeichen. Dabei fördere die Stadt 30 % der festgesetzten zuwendungsfähigen Kosten, im Höchstfall 6.000,- € je Einzelmaßnahme an dem Gebäude oder auf dem Grundstück. Für dieses „kleine“ Förderprogramm hat die Stadt von den Münchner Architekten und Stadtplanern Koch & Partner, die die Stadt seit 1973 bei der Altstadtsanierung begleitet, drei Broschüren zu den Themen „Bauen und Sanieren“, „Gärten und Freiflächen“ und „Beschriftung und Werbeanlagen“ erstellen lassen, die als Handreichung und Orientierungshilfe für sanierungswillige Hausbesitzer dienen sollen. Diese Unterlagen könne man auch auf der Internetseite der Stadt anschauen und herunterladen, so Reichenau. Zuständiger Sachbearbeiter bei der Stadtverwaltung ist Bernhard Graf (Tel. 8987-18, bernhard.graf@stadtlaufen.de).

Bei aller positiven Wertschätzung für das Bemühen der Stadt gab es aber auch Kritik an der Unverbindlichkeit gegenüber vorhandenen „Fassadensünden“ und „Werbeentgleisungen“, die nur durch eine entsprechende Außenwerbungssatzung, wie sie beispielsweise Wasserburg oder Landsberg anwendet, unterbunden oder beseitigt werden könnten. Dr. Josef Heringer regte die Erstellung eines Bildvortrages an, um positive wie kritische Gestaltungsaspekte vorzubereiten. Dabei solle auch Kreisbaumeister Peter Schifflechner um Mithilfe gebeten werden. Darüber hinaus gebe es auch im Siedlungsgebiet der Stadt eine zunehmende „Unkultur“ durch überdimensionierte, materialverfremdete Zäune, Sichtblenden und Einfriedungen zu beobachten, die durch die Kontrolle von Bebauungsplan-Festsetzungen unterbunden werden könnte.

Lob gab es für die jüngsten flussbaulichen Maßnahmen des Wasserwirtschaftsamtes Traunstein zwischen Stiftskirche und Stadtbachmündung an der Salzach. So wurden Durchflussverbesserungen im Rahmen des Hochwasserschutzes durch die Absenkung des Uferwulstes und die Begehbarmachung der Stadtbachmündung erreicht. Diese Maßnahmen kämen den Überlegungen der Stadt zur Schaffung eines „Auenparks“ im Rahmen eines Biosphärenprojektes sehr entgegen, die schon 2012 durch eine Entwurfsplanung hierzu angestoßen hatte. Umgesetzt wurde aber aufgrund der Haushaltslage keine der geplanten Maßnahmen, wie beispielsweise ein Natur-Erlebnisspielplatz oder ein Informationsstützpunkt zum Thema Salzach. Eine Idee zum „Auenpark“ sind auch sogenannte Schiffsmühlen, die lange Zeit zur Stadtgeschichte Laufens zählten. Wo in früheren Zeiten mit der Wasserkraft Mehl gemahlen wurden, könnte heute Strom erzeugt werden. Ein Beispiel für diesen neuen Typ Schiffsmühle gibt es in Ginsheim am Rheinufer oder für historische an Drau und Muhr. Man kam überein, auch darüber einen öffentlichen Vortrag für dieses Jahr vorzubereiten.

Das Projekt „interkultureller Garten“ auf der öffentlichen Grün- und Spielplatzfläche am Klostermauerweg „lief im ersten Jahr gut“, wie Dr. Josef Heringer feststellte. Dieses Jahr soll dieses Projekt – die Vermittlung von Grundkenntnissen beim Garteln für jeden, der dies im Rahmen eines losen Verbundes von Gleichgesinnten tun will – mit Hilfe der Stadt fortgeführt und um das Thema Integration von Flüchtlingen ausgebaut werden.

In der Runde wurde eine Inforeihe zu überregionalen Themen wie „Wegwerfkultur“, „Welternährungssituation“ und „Rohstoffknappheit“ diskutiert. Die Agenda 21-Beauftragte im Stadtrat, Agnes Thanbichler, sagte zu, sich hierfür um Vorträge um Bildungspartner der Region zu bemühen, damit im Laufe des Jahres entsprechende Veranstaltungen angeboten werden können.

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