Fairer Handel kennt keine Grenzen

Hans Feil unterzeichnet Bewerbungsantrag für die Stadt Laufen - Oberndorf will rasch nachziehen

Am 31. Juli dieses Jahres hat Laufens Stadtrat offiziell und einstimmig beschlossen, sich um den Titel Fairtrade-Stadt zu bewerben. Seither koordiniert eine lokale Steuerungsgruppe unter Federführung des Weltladens die Aktivitäten. Denn um den Titel zu erhalten, hat man Kriterien zu erfüllen.

Geschäfte und Gaststätten müssen sich verpflichten, fair gehandelte Produkte anzubieten. Schulen sollen einerseits informiert und aufgeklärt werden, andererseits selbst entsprechende Angebote machen. Und die Öffentlichkeit muss über die lokalen Medien informiert werden.

Weil die Laufener Aktiven die Vorgaben für eine Stadt dieser Größe inzwischen deutlich mehr als erfüllt haben, hat Bürgermeister Hans Feil den Bewerbungsantrag im Rathaus unterzeichnet. "Ich bin mit meinem Kollegen Peter Schröder in Kontakt", berichtete Feil, "in Oberndorf soll in der Dezember-Sitzung ein positiver Beschluss zu Fairtrade fallen." In der Schwesterstadt kümmert sich Adrie Danner bereits um die Vorarbeiten, sie ist vom entwicklungspolitischen Beirat der Salzburger Landesregierung beauftragt, Fairtrade-Städte zu unterstützen.

In Städten der Größe Laufens müssen mindestens drei Geschäfte und zwei Gaststätten oder Cafés Produkte aus fairem Handel anbieten. Bereit erklärt haben sich in der Schifferstadt inzwischen elf Geschäfte und vier Restaurants. Im Januar will man am Gymnasium starten und das Thema gerechter Lohn und faire Preise den Fünftklässlern näher bringen. "Unsere Infostände an den beiden Edeka-Märkten sind sehr gut angekommen", berichtete die Leiterin der Steuerungsgruppe, Roswitha Marter. "Viele Besucher wussten schon aus der lokalen Presse darüber Bescheid."

Aber auch die Stadt selbst muss das ihre zu einer Titelverleihung beitragen: In allen Rats- und Ausschuss-Sitzungen sowie im Bürgermeisterbüro wird künftig mindestens ein Getränk aus fairem Handel verwendet, ebenso Kaffee, falls ausnahmsweise angeboten, Tee und ein weiteres Produkt wie etwa Kekse oder Chips. Über alle Aktivitäten wird regelmäßig berichtet, sowohl auf der Homepage der Stadt als auch in der Heimatzeitung.

Von einem weiteren Positivbeispiel konnte Roswitha Marter berichten. Ein Laufener Handwerksbetrieb hat 80 Päckchen fair gehandelten Kaffees vom Weltladen geordert, um damit seine Kunden zu Weihnachten zu erfreuen. Dem Bürgermeister versprachen Roswitha Marter und Angelika Schuster, er dürfe beim nächsten mal Sorte und Geschmacksrichtung auswählen, wenn es gilt eine neue "Laufen-Oberndorf-Schokolade" anzubieten.

Der Verein "Transfair" wird demnächst die Angaben der Laufener Steuerungsgruppe überprüfen. Hat auch Oberndorf die Voraussetzungen erfüllt, steht einer gemeinsamen Feier zu ersten grenzüberschreitenden Fairtrade-Titel-Verleihung auf dem Europasteg nichts mehr im Wege. "Darauf freue ich mich sehr", sagte der Bürgermeister zum Abschied.

Bericht von Hannes Höfer

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