Einladung zum Vortrag „Umwelt- und Klimaschutzleistungen des ökologischen Landbaus“

am Montag, den 27.05. um 19.30 Uhr, Gasthof Glück, Ledern 1, Tittmoning

Ist eine Hochleistungskuh mit 10.000 Litern Jahresmilchleistung klimaschonender als zwei extensiv gefütterte Kühe mit jeweils 5.000 Litern Jahresmilchleistung, weil beide zusammen mehr klimaschädliches Methan ausstoßen als die Hochleistungskuh? – so lautet ein neues Narrativ, nach dem eine weitere Steigerung der Milchleistung für´s Klima das Beste wäre.

Kurt-Jürgen Hülsbergen, Professor am Lehrstuhl für Pflanzenbausysteme und Ökolandbau der Universität München-Weihenstephan, überprüft diese These und bringt anhand wissenschaftlicher Auswertungen Licht ins Dunkel. Er erläutert, warum ein Vergleich von Klimaemissionen bei Kühen nur dann Sinn macht, wenn der Ausstoß klimaschädlicher Gase genauso wie die Bindung klimaschädlicher Gase im gesamten Betriebskreislauf unter die Lupe genommen wird. In einer groß angelegten Studie über einen Zeitraum von zehn Jahren hat er die Umwelt- und Klimaleistungen von jeweils 40 konventionell und ökologisch wirtschaftenden Betrieben gemessen und ausgewertet. Die Ergebnisse wurden 2023 publiziert.

Ökologisch bewirtschaftete Betriebe leisten einen großen Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz – warum seine Langzeitstudie dieses Ergebnis bringt, wie hoch es ökonomisch zu beziffern ist und warum der oben zitierte Emissionsvergleich zwischen Intensiv- und Extensivkuh tatsächlich eine „Milchmädchenrechnung (m/w/d)“ ist, das wird Professor Hülsbergen in seinem Vortrag in Tittmoning erläutern. Er beginnt am Montag, den 27.05. um 19.30 Uhr im Gasthof Glück in der Ledern bei Tittmoning.

Der Referent geht auf verschiedene Milchhaltungs- und Grünlandsysteme ein und betrachtet den unersetzlichen Wert des Grünlands für den Humusaufbau. Neben seiner Tätigkeit am Lehrstuhl begleitet Prof. Hülsbergen u.a. das Projekt „Klimabauer“ der Molkerei Andechs sowie ein Projekt der Molkerei Berchtesgadener Land.

Veranstalter ist die Ökomodellregion Waginger See-Rupertiwinkel. Der Vortrag ist kostenfrei. Alle interessierten Landwirte, Bäuerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.