Das Projekt „Digitales Alpendorf“ nimmt Fahrt auf – Infos in Regionalkonferenz vorgestellt

Schon lang kein Neuland mehr

Artikel von Anneliese Caruso, SOR vom 14.2.2020

Fridolfing. Das Projekt „Digitales Alpendorf“ nimmt immer mehr Fahrt auf. Bei der kürzlich stattgefundenen Regionalkonferenz der Regionalinitiativen Waginger See-Rupertiwinkel in Fridolfing informierten die Initiativen über die Entwicklung der jeweiligen Projekte und stellten ihre nächsten Ziele vor. Bei dieser Gelegenheit nutzte das Team des Technologie Campus Grafenau die Möglichkeit, den aktuellen Projektstand des Modellprojekts „Digitales Alpendorf“ vorzustellen.

Seit September 2018 darf sich die ILE-Region Waginger See – Rupertiwinkel als „Digitales Alpendorf“ bezeichnen. In dem von der Bayerischen Staatsregierung geförderten Projekt werden in Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern der ILE-Kommunen digitale Anwendungen und Lösungen für unterschiedliche Lebensbereiche bedarfsgerecht entwickelt und erprobt. Ziel ist es, den alpinen ländlichen Raum für die Zukunft zu stärken.

In Fridolfing wurde jetzt erstmals das digitale Herzstück des Projekts präsentiert: Das „dahoamimrupertiwinkel-Portal“. Das Portal fungiert als Informations- und Austauschplattform zwischen den Bürgerinnen und Bürgern, zwischen der Gemeinde und deren Mitgliedern, sowie den Gemeinden untereinander. Hier sollen die unterschiedlichen Teilprojekte gesammelt präsentiert werden.

Biogenuss – Neue Vertriebswege für lokale Bio-Direktvermarkter

Die Region Waginger See – Rupertiwinkel ist seit 2014 eine staatlich anerkannte Ökomodellregion. Nachhaltige Kooperationen zwischen Erzeugern von heimischen Bioprodukten, Verarbeitern und Verbrauchern werden weiter ausgebaut. Zur besseren Vermarktung der zahlreichen regionalen Bio-Produkte werden lokale Bio-Direktvermarktende auf einer Biogenuss-Plattform ihre Waren anbieten können. Dank einer ausgereiften Lieferlogistik können nachhaltige Lebensmittel bald direkt an der eigenen Haustüre in Empfang genommen werden. Als ein erster Umsetzungsschritt wurde der Verein „Ökogenuss Waginger See“ gegründet, dessen Vorstand der Biolandwirt Sebastian Kettenberger ist.

Auch beim Thema Erlebnisse und Angebote wird das Thema Nachhaltigkeit und Umwelt in der Region großgeschrieben. Mit Hilfe der Plattform „Findet Naturabenteuer“ werden Anbieter ihre Naturerlebnisse und Umweltbildungsangebote optisch ansprechend und nachhaltig präsentieren können. Im Fokus steht ein sanfter und naturverträglicher Tourismus. Die Plattform bietet Gästen und Einheimischen einen Überblick über die vielfältigen Angebote in der Region und erleichtert Ihnen den Zugang dazu.

Die Zukunft bauen. Dies wird im Rupertiwinkel gezielt fokussiert. Im Rahmen des Projekts wurde die Plattform „Zukunftswohnen“ geschaffen. Sie zeigt neben neuen Wohnkonzepten die vielen Möglichkeiten auf, wie bereits beim Bau oder der Sanierung durch die Auswahl nachhaltiger und umweltfreundlicher Materialien zukunftsfähig geplant werden kann. Auf einem schwarzen Brett können zusätzlich nachhaltige Wohnangebote gesucht und gefunden werden.

Im Pflege- oder Todesfall eines Familienmitglieds sind viele Betroffene erst einmal überfordert und werden mit ihren offenen Fragen oft allein gelassen. Mit Hilfe des „Digitalen Pflegekompass“ sollen lokale Unterstützungsangebote für Pflegebedürftige und deren Angehörige zielgerichtet gefunden werden. Ein Beispiel hierfür ist die Hilfe bei Arzt- und Einkaufsfahrten oder die Unterstützung im Haushalt. Des Weiteren informieren konkrete Leitfäden über das Vorgehen bei einem plötzlichen Pflege- oder Sterbefall.

Online ins Rathaus

In der ersten Umsetzungsphase des Digitalen Dorfs Frauenau-Spiegelau, das als Pilotprojekt startete, wurde die Dahoam 4.0®-Rathaus-App entwickelt. Für die ILE-Kommunen wird diese Lösung auf Übertragbarkeit überprüft und danach entsprechend eingeführt. Mit Hilfe der Plattform sind gemeindespezifische Informationen überall und jederzeit abrufbar. So können die Bürgerinnen und Bürger bequem online mit der Gemeindeverwaltung kommunizieren.

Nachhaltige Beschaffung, interkommunale Zusammenarbeit und digitale Prozesse in einer Anwendung!? Das schafft die geplante innovative Beschaffungsplattform der Gemeinden in der ILE Waginger See – Rupertiwinkel. Dadurch können vor allem Ressourcen geschont und Kosten gespart werden.

Weitere Informationen zu den Teilprojekten und bereits erste Ergebnisse finden Sie unter: http://dahoamimrupertiwinkel.de/startseite-rupertiwinkel

Artikel aus der SOR vom 14.2.2020, Anneliese Caruso

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