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Das Prädikat "Fairtrade-Stadt" muss man sich verdienen
Laufener Steuerungsgruppe ist auf einem guten Weg - Kontakte zu Oberndorf
Immer mehr Laufener Geschäfte und Betriebe erklären sich bereit, bei der Kampagne für den Titel "Fairtrade-Stadt" mitzumachen. Dabei hat die Steuerungsgruppe um Roswitha Marter die Mindestanforderung für eine Größe der Stadt Laufen längst erfüllt. Dennoch gehen die Aktionen und die Gespräche mit den Betrieben und in den Schulen weiter.
Fair soll es zugehen, in der Welt, aber auch in der Heimat, meinen die zehn Aktiven in der Steuerungsgruppe. Daher habe man die Möglichkeit, sich am "Bauernhirist" des Trachtenvereins zu beteiligen, gerne genutzt, berichtete Roswitha Marter bei der letzten Sitzung. Schließlich sei Bestandteil der Gepa-Schokolade nicht nur fair gehandelter Kakao, sondern ebenso Biomilch von den Berchtesgadener-Land-Milchwerken, für die die Bauern deutlich bessere, also faire, Preise erhielten.
Die Mittelschule Laufen plant ein Projekt mit der Wirtschaftsklasse und einem Schülercafé, das mit - natürlich fair gehandelten - Produkten aus dem Weltladen starten soll. Gaststätten und Einzelhandel hätten überwiegend ihre Bereitschaft erklärt, mindestens zwei Produkte aus fairem Handel anzubieten. Auch die örtlichen Edeka-Märkte stehen einer Zusammenarbeit sehr offen gegenüber.
Roswitha Marter und Angelika Schuster nutzten kürzlich das Angebot von Edeka-Helminger in Leobendorf, für fairen Handel und das Projekt "Fair-Trade-Stadt" zu werben. Am 9. November will man von 15 bis 18 Uhr bei Edeka-Zeiler in Laufen die Initiative vorstellen. Nicht zuletzt wird es am Weihnachtsmarkt einen Stand in Sachen fairer Welthandel geben.
"Vielleicht sogar schon gemeinsam mit Oberndorf", hofft Marter mit Blick auf Adrie Danner, die eigens aus Ostermiething gekommen war, um Kontakte zu knüpfen. Danner ist selbst Mitglied der Steuerungsgruppe in ihrer Heimatgemeinde und vom entwicklungspolitischen Beirat der Salzburger Landesregierung beauftragt, Fairtrade-Städte umzusetzen. Als sie von der Laufener Initiative erfuhr, habe sie sich entschlossen, vorrangig die Schwesterstadt Oberndorf in Visier zu nehmen, berichtete sie der Laufener Steuerungsgruppe. "Erste Gespräche mit dem Bürgermeister hat es bereits gegeben. Ein Beschluss des Oberndorfer Stadtrates kann aber frühestens in der nächsten Sitzung erfolgen." Danner ist zuversichtlich, dort bald mit einer Steuerungsgruppe starten zu können.
Ihre Vision ist es, die Übergabe der Titel "Fairtrade-Stadt" gemeinsam zu feiern. "Zum Beispiel auf der Salzachbrücke. Wir wären die ersten Gemeinden, die grenzübergreifend zusammen ausgezeichnet würden." Das nächste Treffen der Laufener Gruppe ist für den 17. Januar um 19:30 Uhr im Kapuzinerhof geplant.
Bericht von Hannes Höfer